Tutorial: Empathie – So lernst Du Mitgefühl

Empathie – was ist das? Empathie wird oft mit den Worten „Mitleid“ oder „Mitgefühl“ übersetzt. Zunächst aber geht es darum, Gefühle im anderen zu erkennen.

Empathie – So lernst Du Mitgefühl

Empathie – was ist das?

Empathie wird oft mit den Worten „Mitleid“ oder „Mitgefühl“ übersetzt. Zunächst aber geht es darum, Gefühle im anderen zu erkennen.

Spiegeln – so lernen Kinder Empathie

Ein Baby ist hilflos auf dieser Welt, vollkommen abhängig vom Wohlwollen der Erwachsenen. Mit der Zeit erkennt der Säugling, welcher Gesichtsausdruck Freundlichkeit und positive Zuwendung verspricht. Er lernt, diesen  Ausdruck mit einem eigenen Gefühl zu verbinden.

Junge oder Mädchen – überhaupt nicht egal!

Jungen werden seltener als Mädchen mit positiver Zuwendung bedacht. Das zeigen psychologische Tests – übrigens ist das Geschlecht der Eltern hier unwichtig.

Warum Männer Gefühle schlechter zeigen können

Auf wessen Gefühle seltener positiv reagiert wird, der wird Gefühle auch seltener zeigen oder eher verbergen. Um diesen Kreislauf zu durchbrechen gibt es nur eins: Nehmt Eure Jungen in den Arm! Tröstet sie! Zeigt ihnen Euer Herz!

Auf die eigenen Gefühle achten

Nur wer die eigenen Gefühle kennt, kann sie auch seinen Kindern vermitteln und deren Gefühle spiegeln. Sie zu benennen ist immer wichtig und für Männer eine starke Herausforderung. Auf sich selbst achten, sich selbst ernst nehmen ist die Grundvoraussetzung für Empathie.

So hilft Empathie gegen Häusliche Gewalt

Wer die Gefühle erkennt, die er selbst im anderen auslöst, der wird weniger bereit sein, zuzuschlagen, zu drohen, zu vernichten. Deshalb ist eine empathische Beziehung die beste Prävention vor Häuslicher Gewalt.

Schau auch unser Video „Gewaltspirale und der Kreislauf der Liebe“!

https://www.youtube.com/watch?v=5KgJ0oouY2o

Alle Videos unseres YouTube-Kanals „Täterberatung Häusliche Gewalt“ findest Du hier:

https://www.youtube.com/channel/UCm-4kpU3shwbfhFsiWZVSWA/featured

Verantwortungstraining für Männer

„Ich habe die Wende geschafft!“

Jürgen, seine Gewalttat gegen seine Partnerin und was er im Verantwortungstraining für Männer gelernt hat

Das seht ihr in diesem Video:

Schnelle Eskalation

Jürgen (Name geändert), beschreibt die Gewalttat, wegen der er ins Verantwortungstraining für Männer kam: Seine Partnerin und er liegen im Bett, die Diskussion eskaliert schnell, sie stacheln sich gegenseitig auf, er kann sich nicht mehr stoppen – bis er sie würgt. Die Frau ist zu diesem Zeitpunkt schwanger.

Video zu Wut und Eskalation: https://www.youtube.com/watch?v=oFBT2THyZ9o

Gewaltfolgen

Aufgrund dieser Gewalttat gab es einen Polizeieinsatz. Jürgen wurde der Wohnung verwiesen. Er erkennt: Ich hätte zum Mörder werden können. Ich hätte mein Kind verlieren können. Das wollte er nicht.

Video zum Polizeieinsatz: https://www.youtube.com/watch?v=YinZVOtWVEM

Einstellung des Verfahrens gegen Auflage

Aufgrund des Polizeieinsatzes nahm die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen auf. Das Verfahren wurde eingestellt. Jürgen hatte der Auflage zugestimmt, an einem besonderen sozialen Trainingskurs, dem Verantwortungstraining für Männer in Eschwege, teilzunehmen.

Video zum Verantwortungstraining für Männer: https://www.youtube.com/watch?v=0yclMSudFec

Triggerpunkte und Gefühle wahrnehmen

Im Verantwortungstraining für Männer hat er gelernt, was in ihm angetickt ist, wenn er hoch emotional und aggressiv reagiert. Was ihn provoziert und wie er darauf einsteigt. Welche Gefühle hochkochen und wie er anders damit umgehen kann. Hierfür war die Methode des Krisenthermometers besonders wichtig.

Video zum Krisenthermometer: https://www.youtube.com/watch?v=b1RKmt5k3hA

Notfallplan

Jürgen hat gelernt, dass er eine Situation verlassen kann. Das ist kein Eingeständnis einer Niederlage, sondern bewusstes Handeln, um eine Situation nicht eskalieren zu lassen. Hierfür war der Notfallplan besonders wichtig. Der muss unbedingt mit der Partnerin besprochen werden.

Video zum Notfallplan: https://www.youtube.com/watch?v=TuuBTh5PYP0

Kommunikation

Von sich selbst sprechen, nicht ständig Vorwürfe machen und „Du-Botschaften“ senden, ein Wissen, wie das, was gesagt wurde, beim anderen ankommt – Kommunikation war für Jürgen eine der wichtigsten Einheiten im Verantwortungstraining für Männer.

Video zur Kommunikation: https://www.youtube.com/watch?v=Bl09d4YeBz8

Ein Blick in die Zukunft

Jürgen, seine Partnerin und ihre Kinder leben gemeinsam. Sie wünschen sich eine größere Wohnung. Er hat einen festen Job bei einem Handwerksbetrieb. Wenn möglich kommt er weiterhin zum Verantwortungstraining für Männer.

Tutorial „Täterberatung Häusliche Gewalt "Schäm Dich"

Schäm Dich!

- Was haben Häusliche Gewalt und Scham miteinander zu tun?

- Wie fühlt sich Scham an?

- Welche Bedeutung hat Scham für die kindliche Entwicklung?

- Wie wichtig ist Scham für das Erlernen von Normen und Regeln?

- Warum fühlen viele Täter keine Scham über ihre Tat?

Scham ist ein Gefühl, das niemand haben möchte. Es fühlt sich einfach mies an und man möchte im Erdboden versinken. Also am besten gar nicht da sein. Nicht existieren. Wer sich schämt, ist in diesem Moment existenziell getroffen. Das hängt zusammen mit dem Erlernen von Regeln. Ohne die kann eine Gesellschaft nicht bestehen. Sie werden dem Kleinkind vor allem von den Eltern vermittelt. Über Mimik, Gestik – und die Bindung. Ein Bindungsabbruch kann zu einem geringen Selbstwert führen und Nährboden für Gewalt sein. Wie in der Beratung damit umgegangen werden kann, zeigen Robert Moos und Ralf Ruhl in diesem Film.

Gewaltberatung

Schlagen, beleidigen, bedrohen: das ist nicht hinzunehmen! Diese Taten lehnen wir ab – aber nicht den Mann, der sie begangen hat. Wir wollen wissen, was Sie zu Ihrem Handeln gebracht hat. Gemeinsam erarbeiten wir – und es ist harte Arbeit! – Möglichkeiten, Konflikte in der Paarbeziehung gewaltfrei zu lösen.

 

 

Tutorial „Täterberatung Häusliche Gewalt - Du hast es in der Hand" - Teil 1

„Zuhause bleiben“ ist in Zeiten der Corona-Pandemie angesagt. Aber das hat nicht nur positive Seiten: Auch im Werra-Meißner-Kreis steigen die Zahlen Häuslicher Gewalt! Die Täter sind fast immer Männer, vor allem die Partner oder Ex-Partner.

Die AWO-Männerberatung kann zur Zeit nur telefonisch beraten. Aber sie lässt die Männer nicht im Stich! Die Männerberater Ralf Ruhl und Robert Moos vom Institut Nomos drehen zur Zeit Videos, die sich direkt an Männer wenden. Dort zeigen sie, was ein Mann tun kann, der Gefahr läuft, auszurasten oder Gewalt auszuüben. Der erste der 5-Minuten-Clips ist jetzt online:

https://www.youtube.com/watch?v=0yclMSudFec

Die weiteren acht Videos werden zeigen, wie man es schaffen kann, sich nicht von der Wut überschwemmen zu lassen, wie ein Notfallplan aussieht und wie wertschätzende Kommunikation gelingen kann.

 

 

Tutorial „Täterberatung Häusliche Gewalt - Du hast es in der Hand" - Teil 2

Im zweiten Teil des Tutorials "Täterberatung Häusliche Gewalt - Du hast es in der Hand" stellen die Männerberater Ralf Ruhl und Robert Moos euch das Krisenthermometer vor. Auf einer Scala von 1 bis 10 kannst du herausfinden, in welchen Situationen und auf welche Weise dein Wutpegel steigt. Ganz wesentlich: An welchem Punkt kannst du nicht mehr zurück, wann verlierst du die Kontrolle? Und was ist auf dem Weg dorthin passiert? Für deine Gefühle und was du damit machst trägst du die Verantwortung. Du hast es in der Hand!

Klick hier, um das Video zum Krisenthermometer zu sehen:

https://www.youtube.com/watch?v=b1RKmt5k3hA&t=55s

 

 

Tutorial „Täterberatung Häusliche Gewalt - Wut - Kränkung - Provokation" - Teil 3

Im dritten Teil des Tutorials „Täterberatung Häusliche Gewalt“ zeigen die Männerberater Ralf Ruhl und Robert Moos wie Wut, Kränkung und Provokation zusammenhängen. Wie im vorigen Video „Dein Krisenthermometer“ geht es um Selbstbeobachtung und Spüren. Wut trifft im Bauch, führt zum Zusammenziehen der Muskeln, zu Anspannung und Enge. Steigt sie weiter an, kann es zu Kontrollverlust und Entladung in einem Gewaltakt kommen. Vorausgegangen sind oft Kränkungen. Wut hilft, diese nicht als solche wahrzunehmen und zu spüren. Es gilt also, die Anzeichen steigender Spannung zu erkennen, um es nicht zu einer Eskalation kommen zu lassen. Denn wenn solche Verhaltensmuster erlernt wurden – dann kann auch neues Verhalten gelernt werden. Und zwar nicht destruktiv, sondern wertschätzend, lebensbejahend und liebend.

Link zum aktuellen Video: https://www.youtube.com/watch?v=oFBT2THyZ9o

Link zum YouTube-Kanal Täterberatung Häusliche Gewalt: https://www.youtube.com/channel/UCm-4kpU3shwbfhFsiWZVSWA

 

Tutorial „Täterberatung Häusliche Gewalt - Dein Notfallplan" - Teil 4

Im vierten Teil des Tutorials „Täterberatung Häusliche Gewalt“ stellen die Männerberater Ralf Ruhl und Robert Moos den Notfallplan vor.

Er ist für den Moment gedacht, in dem Du bemerkst, dass Du wieder ausrasten könntest. Dass Dein Wutpegel sich dem „Point of no Return“ zu nähern beginnt. Dann geht es nicht mehr um Überzeugen, Recht haben, Sachen klären. Es geht einzig und allein um Deeskalation, darum, nicht wieder zum Gewalttäter zu werden, nicht wieder Opfer zu produzieren!

Die wichtigsten „Don’ts“: Nimm nichts in die Hand! Denn mit einer Bierflasche oder einem Aschenbecher wirkst Du weitaus gefährlicher und bedrohlicher, die Gefahr starker Verletzungen steigt. Und halte immer einen Sicherheitsabstand von mindestens zwei Armlängen. Dann kannst Du nicht so schnell an Dein Gegenüber heran und kannst selbst noch ausweichen.

Der nächste Schritt: Verlasse die Wohnung! Dazu muss Deine Jacke neben der Tür hängen, mit Schlüsselbund, Führerschein, Geldbörse und Mobiltelefon.

Wie Du von diesem Stress am besten runterkommst: Bewegung. Also joggen, rennen, Sport, Schattenboxen. Gerne mit lautem Stimmausdruck. Ebenso hilft Natur. Sie bietet beruhigende Farben, Ruhe, in der Regel angenehme Gerüche und Weite. Zum dritten sind Kontakte unterstützend. Ruf Deinen besten Freund an! Oder auch die Telefonseelsorge.

Diesen Notfallplan solltest Du mit Deiner Partnerin besprechen. Verabredet ein Signalwort, wie z.B. Stopp! Das heißt: Jetzt geht es um Gewaltvermeidung! Jetzt gehe ich! Allerdings will sie auch wissen, wo Du bist und wann Du wiederkommst. Tauche nicht einfach in der Wohnung auf, sondern ruf sie vorher an. Und dann: Redet nicht sofort darüber, sonst besteht die Gefahr, dass ihr am gleichen Punkt weiter streitet. Verabredet Euch dafür für eine ruhige halbe Stunde an einem der nächsten Tage.

 

Einen Notfallplan, den Du für Dich selbst ausfüllen kannst, kannst Du anfordern bei ralf.ruhl@awo-werra-meissner.de

Link zum aktuellen Video: https://www.youtube.com/watch?v=TuuBTh5PYP0

Link zum YouTube-Kanal Täterberatung Häusliche Gewalt: 

https://www.youtube.com/channel/UCm-4kpU3shwbfhFsiWZVSWA

 

 

Tutorial „Täterberatung Häusliche Gewalt - Bilanz und Konsequenzen der Tat" Teil 5

In einem Rollenspiel stellen die Männerberater Ralf Ruhl und Robert Moos dar, welche Folgen das Gewalthandeln für den Täter hat:

• Es gibt einen Polizeieinsatz

• Eine Haftstrafe droht

• Er wird der Wohnung verwiesen

• Er darf sich Frau und Kindern nicht nähern

• Er muss sich eine neue Wohnung suchen

• Die Frau trennt sich von ihm

• Er sieht seine Kinder nicht mehr täglich

• Er muss die Krankenhauskosten bezahlen

• Er muss Unterhalt zahlen

• Er kann sich Vieles nicht mehr leisten

• Er wird in seinem sozialen Umfeld teilweise gemieden

• Freunde und Verwandte brechen teilweise den Kontakt ab

• Er schämt sich

• Er muss ein neues Leben aufbauen

 

Auf „Positiv-Liste“ steht:

• Ich bin meine Wut losgeworden

• Ich habe meine Ruhe

• Ich habe Entlastung gefühlt

 

Die Gesamtbilanz: Einer kurzzeitigen Entlastung stehen Folgen gegenüber, mit denen er den Rest seines Lebens zu tun haben wird.

 

Der Link zum aktuellen Video:

https://www.youtube.com/watch?v=xEF3q8g56wQ

 

Der Link zum Youtube-Kanal „Täterberatung Häusliche Gewalt“:

https://www.youtube.com/channel/UCm-4kpU3shwbfhFsiWZVSWA

 

 

 

 

Tutorial „Täterberatung Häusliche Gewalt - Die Gewaltspirale und der Kreislauf der Liebe" Teil 6

Im sechsten Teil des Tutorials „Täterberatung Häusliche Gewalt – Du hast es in der Hand“ stellen der Männerberater Ralf Ruhl (AWO Werra Meißner e.V.) und der Täter*innen-Berater Robert Moos (Institut NoMos Ludwigsau) die Gewaltspirale vor. Als Gegenmodell entwerfen sie einen Kreislauf der Liebe. 

 

Am Anfang der Gewalttat steht das ganz Normale. Der ganz alltägliche Stress. Der Alltag. Und das Schweigen. Irgendetwas wird nicht gesagt, nicht ausgesprochen. Und noch etwas. So, dass immer mehr unausgesprochen bleibt und Du immer mehr in Dir ansammelst. Damit setzt du Dich so unter Spannung, dass Du ausrastest. Erlösung von der Spannung verspricht der Gewaltakt. Aber die Erleichterung währt nur kurz. Ein Erschrecken über die Tat setzt ein, au weia, was habe ich getan, was wird jetzt passieren? Und – hoffentlich – Reue. Denn Du weißt: Die Frau, die man liebt, schlägt man nicht! Aus diesen ganzen Schuldgefühlen heraus machst Du Geschenke, benimmst Dich aufmerksam, fast schon vorbildlich: Das ist die Honeymoonphase. Wie auf der Hochzeitsreise ist jetzt eigentlich alles so, wie es sein sollte. Wenn da nicht… Und schon fängt es wieder an. Das Schweigen, das innere Aushalten. Der Spannungsaufbau. Bis zur nächsten Entladung beim nächsten Konflikt. Bis zur nächsten Gewalttat. Dieses Rad dreht sich immer schneller, die Gewalttaten werden häufiger und heftiger. Wie lässt sich diese Gewaltspirale unterbrechen? 

 

Eine Chance: Bau Dir Dein Gegenmodell, Deinen eigenen Kreislauf der Liebe. Was findest Du toll an Deiner Partnerin? Wie stellst Du Nähe her? Wie Wärme und Zuneigung? Wie schaffst Du Vertrautheit und Vertrauen? Wie nimmst Du ihre Signale wahr? Welche Projekte hebt ihr gemeinsam – vielleicht Haushalt, vielleicht Kinder? Wie zeigst Du ihr jeden Tag, dass Du sie wertschätzt? Mit einem solchen Bild im Kopf machst Du Dir immer wieder klar, was Du vernichtest, wenn Du Gewalt gegen Deine Partnerin ausübst. Und was Du gewinnen kannst, wenn Du es schaffst, Dich zurückzuhalten.

 

Link zum aktuellen Video: 

https://www.youtube.com/watch?v=5KgJ0oouY2o

 

Link zum Youtube-Kanal „Täterberatung Häusliche Gewalt“: 

https://www.youtube.com/channel/UCm-4kpU3shwbfhFsiWZVSWA

 

 

Tutorial „Täterberatung Häusliche Gewalt - Experte Manuel Schwab: Häusliche Gewalt gefährdet Kinder!" Teil 7

Häusliche Gewalt gefährdet Kinder. Immer! Das sagt Manuel Schwab, Sozialpädagoge am Beratungs- und Förderzentrum der Hirschbergschule in Rommerode (Werra-Meißner-Kreis) im Interview mit Ralf Ruhl. Er stellt die Folgen, auch die Spätfolgen, für die Kinder dar. Schule ist vor allem über aggressives oder verweigerndes Verhalten der Jungen und Mädchen mit Häuslicher Gewalt konfrontiert.

 

Die Kinder haben es nicht mitbekommen, die haben ja geschlafen, waren in einem anderen Zimmer? Das ist eine Legende, sagt Schwab. Die Spannungen zwischen den Eltern, die Lautstärke des Streits, die veränderte Stimmung bekommen sie immer mit. Und es hat Folgen: Ihre Welt bricht auseinander, sie können nicht mehr vertrauen.

 

Daraus resultieren erhöhte Krankheitsraten, schlechtere Schulleistungen, niedrigeres Selbstwertgefühl, schwieriges Bindungsverhalten und schlimmstenfalls soziale Isolation.

 

Das sollten Menschen, die von Häuslicher Gewalt in einer Familie erfahren, immer im Blick haben, wenn sie die Kinder ansprechen. Verlässlichkeit ist für Kinder in einer solchen Situation wesentlich. Deshalb sollten Erwachsene sich auch nie zum Geheimnisträger machen lassen, indem sie versprechen, es nicht weiterzuerzählen. Denn damit machen sie sich zum verlängerten Arm des Täters. Klarheit und Offenheit sind die Grundlagen für ein vertrauendes Gespräch.

 

Für Kinder, die Gewalt zwischen den Eltern erleben, fühlt es sich immer so an, als würden sie selbst geschlagen.

 

 

Hier der Link zum aktuellen Video:

https://www.youtube.com/watch?v=o8r7Y3x1d9w&t=16s

 

Hier der Link zum Videokanal „Täterberatung Häusliche Gewalt“:

https://www.youtube.com/channel/UCm-4kpU3shwbfhFsiWZVSWA

 

Dieses Projekt wird durch die Partnerschaft für Demokratie im Werra-Meißner-Kreis im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ gefördert.

 

 

Tutorial „Täterberatung Häusliche Gewalt - Verhalten entsteht im Kopf" Teil 8

Es gibt drei Reaktionsmöglichkeiten auf Stress: Flucht, Erstarrung – und Angriff. Wenn wir voll auf Adrenalin und Cortisol sind, läuft dieses Programm innerhalb von Millisekunden ab. Wenn Du „Angriff“ in Deiner Kindheit und Jugend gelernt hast, wirst Du weiterhin das Programm „Angriff“ laufen lassen.

 

Du kannst es nicht vollständig umpolen. Aber Du kannst es überschreiben. Indem Du Dir klar machst, was passiert, was Du tust. Und zwar bevor Du auf dem Stressthermometer den hohen Pegel erreichst. Also: Innehalten. Pause. Und: neue, positive Bilder schaffen.

 

Stell Dir einmal keinen rosa Elefanten vor. Was passiert? Du hast das Bild eines rosa Elefanten vor Augen. Unser Gehirn reagiert nicht auf „negative“ Botschaften, es braucht „positive“ Impulse. Also: Mach Dir ein positives Bild von dem Streit mit der Person, die Du liebst. Wie kann das aussehen? Wie kannst Du argumentieren, wie ihre Argumente hören? Denk darüber nach!

 

 

Hier der Link zum aktuellen Video:

https://www.youtube.com/watch?v=LlqJ-hk-0qk

 

Hier der Link zum Videokanal „Täterberatung Häusliche Gewalt“:

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Dieses Projekt wird durch die Partnerschaft für Demokratie im Werra-Meißner-Kreis im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ gefördert.

 

 

Tutorial „Täterberatung Häusliche Gewalt - So gelingt Kommunikation" Teil 9

Wenn es mit der Kommunikation in der Partnerschaft nicht klappt, sind Missverständnisse an der Tagesordnung. In schlimmsten Fall können sie zu einem dauerhaften Sich-Nicht-Verstanden-Fühlen führen – oder sogar zu Häuslicher Gewalt.

 

Klassische Kommunikationskiller sind „Du-Botschaften“. Die bedeuten letztendlich: Du bist schuld, führen zu Anklage und Kommunikationsverweigerung. Vor allem: Sie bauen eine hierarchische Gesprächskultur auf. „Ich-Botschaften“ zeigen Gefühl, öffnen den Raum und führen zu Kommunikation auf Augenhöhe.

 

Auch Versatzstücke wie „immer“ und „nie“ führen zum Kommunikationsabbruch. Denn sie führen aus der momentanen Situation hinaus und können daher nicht zu einer Klärung beitragen. Bleib also im „Hier und Jetzt“!

 

Jede Aussage hat nach von Thun vier Hauptaspekte: die Sachebene, die Selbstoffenbarung, die Beziehungsebene und den Appell. Frauen hören oft mit dem Beziehungsohr, Männer mit dem Appellohr. Was hilft? Genau das anzusprechen. Was hast Du gehört? Habe ich mich verständlich ausgedrückt? So lassen sich Missverständnisse ausräumen und Eskalationen im Vorfeld verhindern.

 

 

Hier der Link zum aktuellen Video:

https://www.youtube.com/watch?v=Bl09d4YeBz8

 

Hier der Link zum Videokanal „Täterberatung Häusliche Gewalt“:

https://www.youtube.com/channel/UCm-4kpU3shwbfhFsiWZVSWA

 

Dieses Projekt wird durch die Partnerschaft für Demokratie im Werra-Meißner-Kreis im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ gefördert.

 

 

 

 

Männerberatung
Ralf Ruhl

An den Anlagen 8
37269 Eschwege
Tel. 05651 3076 ­ 20
Fax 05651 3076 – 30
ralf.ruhl@awo-­werra­-meissner.de

Tutorial Täterberatung Teil 10 - Wenn die Polizei kommt

Wenn die Polizei kommt 

Was passiert, wenn wegen Häuslicher Gewalt 110 gewählt wurde? In der Regel ist die Polizei nach wenigen Minuten vor Ort. Mindestens mit zwei, oft auch mit mehr BeamtInnen. Denn Gewalteinsätze können auch für die PolizistInnen gefährlich sein.

Ihr Auftrag: Die Situation befrieden. Eine Möglichkeit: Die Wegweisung. Das heißt, eine der beiden Personen wird für bis zu 14 Tage der Wohnung verwiesen – meist ist das der Mann. Er darf persönliche Gegenstände wie Kleidung und Papiere mitnehmen. Die meisten finden Unterschlupf bei ihrer Mutter, andere übernachten im Auto oder bei Freunden.

Die Geschädigte (so der Amtsjargon) kann diese Wegweisung beim Amtsgericht verlängern lassen. Dort kann sie auch ein Näherungsverbot für sich und ihre Kinder bewirken, wenn sie weitere Gewalt befürchtet.

Häusliche Gewalt ist ein Offizialdelikt. Das heißt, die Polizei muss im Auftrag der Staatsanwaltschaft ermitteln. Die Staatsanwaltschaft kann auf die Eröffnung eines Verfahrens verzichten, wenn bestimmte Auflagen erfüllt werden. Eine Auflage kann die Teilnahme an Täterberatung oder einem entsprechenden Gruppenangebot wie unserem „Verantwortungstraining für Männer“ sein. Wird gegen die Auflagen verstoßen, ist die Eröffnung des Verfahrens die Folge. Das kann in einer Geldbuße oder auch in einer Haftstrafe enden.

Die Männer- und TäterInnenberater Ralf Ruhl und Robert Moos zeigen in ihrem neuen Video, womit Du rechnen musst, wenn die Polizei kommt.

Hier der Link zum neuen Video:

https://www.youtube.com/watch?v=YinZVOtWVEM

Hier der Link zum Videokanal „Täterberatung Häusliche Gewalt“:

https://www.youtube.com/channel/UCm-4kpU3shwbfhFsiWZVSWA

Dieses Projekt wird durch die Partnerschaft für Demokratie im Werra-Meißner-Kreis im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ gefördert.

Tutorial Häusliche Gewalt: Paardynamik

Was treibt Paare dazu, immer wieder in Streits „wie auf Knopfdruck“ aneinanderzugeraten, sich gegenseitig zu beschimpfen, beleidigen oder sogar körperlich gewalttätig zu werden? Meike Noss und Ralf Ruhl, erfahrenes Paarberatungsteam der AWO im Werra-Meißner-Kreis, gibt Antworten. So geht es im Streit meist nicht um die benannten inhaltlichen Punkte, sondern um die Machtposition innerhalb der Paarbeziehung. Da wird mit Schuld und Vorwürfen operiert, die klassischen Beziehungskiller „nie“ und „immer“ feiern fröhliche Urständ (Auferstehung). Was hilft? Sich klar machen, dass nicht der oder die andere schuld ist. Sondern dass man gemeinsam einen Teufelskreis aufgebaut hat, der zwischen beiden steht und den man immer wieder befeuert. Das zu erkennen, ist der erste Schritt. Sich selbst beobachten, das eigene Kommunikationsverhalten erkennen, heraustreten aus diesem Teufelskreis. Denn schließlich geht es um den Menschen, den man liebt. Und der ist doch wichtiger als der höhere Status in der Beziehung und wichtiger als Recht zu haben. Oder?

Das Paarberatungsteam Meike Noss und Ralf Ruhl zeigt in diesem Video, was Ihr tun könnt, um aus dem Teufelskreis auszubrechen.

Dieses Projekt wird durch die Partnerschaft für Demokratie im Werra-Meißner-Kreis im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ gefördert.

Flyer als PDF ! Zum Ansehen oder Herunterladen